donderdag 27 september 2012

Max Reuschle -gedicht- Christus als Herr des Schicksals

Christus spricht als Herr des Schicksals:



Sehet die Erde,
wie sie blutet aus vielen Wunden.
Heilet diese Wunden durch mich,
heilet und heilet
von Erdenwandel zu Erdenwandel
bis zur Erlösung
des Gestirns des Leidens und der Liebe.

Kehret zurück
zu eurem Ursprung:
Zur reinen Menschheitsseele,
die frei ist von allen Schlacken
der Verirrung und des Bösen.
Und ihr werdet die Heilung vollenden
Und die Erde entreissen
Dem Zugriff der Finsternis.

Dies ist das Ziel eurer Verwandlungen,
ihm folget nach
in Treue zu mir
durch alle Gezeiten.

*

Der Herr des Lichtes spricht:

Die Kreuzigung war das Opfer,
ihm folgt die Auferstehung.
Und ihr sollt wissen,
dass auch ihr das Opfer bringen müsst.
Aber euer Opfer ist nicht
die Kreuzigung des Leibes -
sondern die Verwandlung des Geistes,
die einmündet in den Leib
und ihn mitverwandelt -
auf dass der zukünftige Mensch
geboren werde.
Und das ist der Mensch,
der aus dem Worte stammt
und nicht aus dem Fleische.

Das nehmet mit euch,
so ihr dem Kommenden dient,
und im Gegenwärtigen
das Zukünftige bereitet.
13.8.1945

*

Der Auferstandene spricht nach der Höllenfahrt:

Und siehe, da stieg ich hinab
Zur untersten Hölle,
und ich war umgeben
von furchtbaren Ungeheuern.
Auf Stirnen und Nasen
Trugen sie Hörner und Zacken,
und aller Tiere Leiber und Häupter
waren vermengt miteinander:
Stiere und Drachen
Und Löwen und Schlangen,
mit Klauen und Krallen
und Zähnen und Hörnern
und Fauchen und Zischen
waren mit schweren und
mit drohenden Häuptern und Leibern
ineinandergemengt.

Und ich stand mitten unter ihnen
Als der blühende Knabe
Des ewigen Lichtes.
Und sie wagten nicht
mich zu verschlingen -
sie wichen zurück
und über ihrem wilden Gewühl
spannte sich ein Lichtstrahlenbogen.
Und sie wurden unsicher und wankend,
die Ungetüme,
und sie erschlafften
und sanken zusammen.

Doch ihren Leibern entstiegen
Menschen mit Gesichtern
Des Grams und des Grauens,
Erhellt von einem Lächeln der Erlösung.
Und ihre Leiber waren beschmutzt,
ihre Haare verworren,
ihre Gliedmassen verrenkt
und ihre Nägel wie Krallen.
Denn sie waren eins gewesen
Mit den schrecklichen Ungeheuern.
Und nun entstiegen sie
Den erschlafften Leibern
Und sanken anbetend nieder
Vor dem Knaben des ewigen Lichtes.

Und ich stieg wieder hinauf
Zum Tage, und sie folgten mir nach
In langem Zuge.
Und als sie angelangt waren
Auf der Erde im Lichte der Sonne,
da sanken sie wieder in die Knie
und lobpreisten und dankten,
dass sie erlöst waren
aus der Haft und dem Fluch der Ungeheuer.
Und sie wandelten als Verwandelte
Über das Land.

Ich aber verwandelte mich
In die Gestalt des Auferstandenen.
Und als ich über die Felder ging,
war im Korn und in den Bäumen und Blumen
ein Blühen und Spriessen und Reifen
allüberall.

Und nun bin ich vor dir
und deinen Brüdern allen
und ich rufe euch und rufe:
Steigt auch ihr mit eurem
lichtesten Wesen in euch
hinab in die Hölle und sehet
die furchtbaren Tiere
und die Qual der Verdammten -
und reicht ihnen euer Licht,
dass sie sich verwandeln
und aufsteigen aus ihrer Verdammung.

Und dann erhebt euch, ihr alle,
hinauf zu mir, dem Auferstandenen,
dass ich euch empfange und segne
und verwandele für unendliche Gezeiten.
Gründonnerstag,
18.4.1946

Der Christus spricht zu dem Menschen in der Passion:

Siehe, da kam ich zu dir
als Schmerzensmann.
Um das Haupt die Dornenkrone,
auf der Stirne das tropfende Blut.
Und aus allen Wunden
des Leibes und der Glieder
strömte das Blut.
Und ich setzte mich nieder bei dir:
Gemartert, gegeisselt, gehöhnt und gekreuzigt,
als der Schmerzensmann
der Erde und des ganzen Weltalls.

Aber siehe, da verwandelte sich
die Dornenkrone in einen Lichtglanz
und in ein Strahlengeflecht -
und aus allen Wunden
strömte statt des roten Blutes:
Weisses Lichtblut.
Und ich stand vor dir
als der Verklärte
im gewandelten Leibe.

Also verandle auch du das Blut
deiner Wunden und Schmerzen
in Licht.
Und du wirst geheilt sein und gerettet
und auferstehen zu mir,
der dich erwartet.
9.4.1946

Der Herr des Lichtes spricht:

So sie dich verhöhnen -
Lächle über sie und schweige.

So sie dich angreifen -
Sende ihnen entgegen dein Leuchten.

So sie dich niederschlagen -
Steh auf und vergib ihnen.

So sie dich töten
Segne sie aus meinen Gefilden.


Was sie dir auch tun -
Antworte ihnen aus mir.
Und du trägst in deinen Händen
Wie Zweige des Ölbaums:
Den Sieg - -

Meinen Sieg, und das ist:
Die Überwindung der Welt
Aus dem heiligen Geiste.

Sei ruhig - ich bin bei dir.
Sei ruhig - ich tröste dich.
Sei ruhig - du verwandelst
Deine Feinde durch mich:

Und das ist meine Hilfe
Für dich und für die anderen.


Der Herr des Lichtes spricht:

So du gelitten hast um mich
Wirst du verwandelt durch mich.

So du verwandelt bist durch mich
Wirst du eingehen in mich.

So du eingegangen bist in mich
Wirst du auferstehen in mir.

So du auferstanden bist in mir
Wird das Licht der Welt in deiner Seele leuchten.

10.3.1945

Der gute Hirte spricht:

Tu auf deine goldene Pforte,
dass ich eingehe in dich
und den Unfrieden, der in dir ist,
verwandle in eine Wiese des Friedens,
auf der die weissen Lämmen weiden -
die Lämmer der Geduld und der Sanftmut.
Und alle Unrast in dir
wird verwandelt sein
in die stillen Töne der Flöte des Hirten
der ich bin.

Und wenn auch der Aufruhr deines Herzens
stärker ist als stürzende Felsen -
ich wehe hinein in deinen Strahlengrund
und du wirst lächeln aus mir
und überwinden.
14.6.1946



Der Herr des Lichtes spricht:

Nun sind errichtet die Lichtstufen
über der blutenden Erde,
und alle Menschen können
heraufkommen zu mir,
um zu schauen die Herrlichkeit meiner Wiederkehr.
Gepriesen seien alle,
die geholfen haben die Stufen zu errichten -
gepriesen seien alle,
die aus sich die Kraft haben, die Stufen zu betreten -
gepriesen seien alle,
die in sich die Sehnsucht tragen
zu den Stufen zu gelangen und ihr Geheimnis zu ahnen.
Ihr alle aber, die ihr gekommen seid
die Vollendung der Stufen zu sehen -
geht nun wieder hinab zur Erde
und verkündet den Menschen durch euer Leuchten
die Gewissheit meiner Wiederkehr.

22.12.1946 (4. Advent)

Der Herr des Lichtes spricht:

Darum wisse und verkünde,
dass die Zeit zum Aufbruch ist zu mir -
überall: Im Lichte
und in der Finsternis.

Denn vieles regt sich
In der Finsternis,
das meinen Hauch verspürt hat
und zum Lichte drängt -
zu mir.

Weißt du nicht -
wisst ihr es nicht alle,
ihr Gewandelten,
dass auch ihr im Nebel waret
und durch mein Licht und Wort
gerufen wurdet
in die Geistgefilde
der zukünftigen Menschheit?

Brecht auf ihr alle zu mir,
dass ein Strom werde
und ein Meer,
was heute noch Quellen sind
verborgen und einsam.
Denn die zukünftige Erde
Braucht Meere,
die aus mir sind -
und auf diesen Meeren
werdet ihr zu den neuen Küsten fahren.

Der Herr des Lichtes spricht:

Sehet, ich bin bei euch zu jeder Stunde,
und so ihr mich rufet,
komme ich euch zu trösten,
und so ihr meine Hilfe verlanget,
breite ich meine Hände über euch aus
und um euch ist Friede
und in euern Herzen mein Licht.
Darum erkennet und wisset,
dass ich der Herr bin,
der immer euch nahe ist
mit seiner Hilfe und
mit seiner Liebe.
- Ein Hauch, und das Gewölk verweht.
- Ein Hauch, und die Berge wanken.
- Ein Hauch, und der Ansturm des Bösen zerbricht.
-
- Darum freuet euch, dass ich bei euch bin
- mit meiner Hilfe und mit meiner Liebe
- und mit meiner Kraft, die vom Vater ist.

17. 2. 1945







Wolfgang Garvelmann (11-3-2012+)


Schon früh kam er mit dem Werk Rudolf Steiners in Kontakt, dessen Anthroposophie er zeitlebens verbunden blieb.
Während der Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland emigrierte Wolfgang Garvelmann in die Niederlande, wo er sowohl mit dem heilpädagogischen AnsatzBernard Lievegoeds, als auch mit dem anthroposophisch-christosophischen Wirken von Valentin Tomberg vertraut wurde. Dessen anschließende Konversion zur katholischen Kirche vollzog er nicht mit, sondern gründete nach seiner Arztausbildung ein heilpädagogisches Heim in Gaienhofen-Horn am Bodensee, genannt "Haus Höri". In dessen Führung und Leitung war er fast vierzig Jahre zusammen mit seiner Frau Sigrid aktiv, die ausgebildete Heilpädagogin war.
Im Rahmen der ELIAS-Initiativgemeinschaft setzte sich Garvelmann ab 1994 für ein besseres Verständnis des geistigen Testaments von Bernard Lievegoed ein, welcher in seinem letzten Werk "Über die Rettung der Seele" der anthroposophischen Bewegung ein reichhaltiges und vielgestaltiges esoterisches Aufgabenfeld aufgezeigt hatte.
Nachdem er sich aus der unmittelbaren Verantwortung für "Haus Höri" allmählich zurückzuziehen begann, engagierte sich Garvelmann schließlich für das Werk Judith von Halles.
Am 11. März 2012 verstarb Garvelmann an einem Schlaganfall.
bron: wikipedia
In een mailwisseling heeft Wolfgang mij onderstaande tekst en bovenstaand gedicht  toegestuurd. Ik lees nu pas dat hij ook een poos in Nederland gewoond heeft. Daar het past in het kader van antroposofie en apocalypse plaats ik het hier. Het gaat om een gedicht van Max Reuschle (uit 1945-1946), Christus spricht als Herr des Schicksals:


Der Blitz schlägt ein, wo er nicht erwartet wird. Der Geistessturm braust, wo er
will. Unvermittelt braust er in eine Menschenseele - und wir verstehen seine
Wahl oft nicht. - Es gibt einen idealistischen Dichter, ein wenig weltfremd, der
es als Lyriker nur zu einem kleinen Lebenswerk gebracht hat, einigen schmalen
Gedichtbänden, die kaum über seine Heimatstadt hinaus bekannt geworden sind und
inzwischen weitgehend vergessen sind. Sein Dasein fristete er mit dem
ungeliebten Brotberuf eines schwäbischen Archivars zu Stuttgart, dem die
Vorgestzten bedeuteten, er möge sich lieber der Historie und dem Beamtenethik
als der Dichtkunst widmen - und der darum sozusagen nur von Urlaub zu Urlaub
lebte. Seelenfrieden und Schaffenskraft fand er nur "im Bereich der Ölbäume" -
in den Mittelmeerländern, im Lichte einer Sonne, die ihm zum Lebenssymbol der
schöpferischen Gotteskraft wurde - nein eher der Götterkräfte, denn er begegnete
Poseidon in seinen Tempeln in Paestum und Agrigent und ahnte Helios auf seinem
Sonnenwagen über den Himmel fahrend. Dazu war er von schwächlicher Gesundheit,
nach einer Wirbelsäulen-Kriegsverletzung nie ganz ohne Schmerzen und gegen Ende
seines Lebens gefesselt an eine Gipsschale.

Dieser Max Reuschle wurde 1890 in Stuttgart geboren, studierte Architektur und
Naturwissenschaft, um den Geheimnissen der Schönheit und der Kräfte, die "die
Welt im Innersten zusammenhalten" näher zu kommen und musste sich dann doch
enttäuscht über die geist- und sinnlose Leere der universitären Lehre einem
Brotstudium in Germanistik, Geschichte und Philosophie widmen. - Um sich Mut und
eigene Kraft zu bestätigen, ging er als Freiwilliger in den ersten Weltkrieg -
und wurde durch seine Verwundung weit über das erwartete Mass hinaus geprüft.
Aber auch weit über ein erwartbares Mass hinaus wurde er durch seine Frau
gehalten, Frieda Margaretha, aus altem württembergischen Theologengeschlecht,
die ihm zuliebe die Laufbahn einer Konzertpianistin aufgegeben hatte und bis zur
Grenze ihrer physischen und seelischen Belastbarkeit dem so sensiblen und
reizbaren Manne die Lebensituationen geglättet hat. Frieda Margaretha Reuschle
hat nach seinem Tode 1947 eine knappgefasste Biographie ihres Mannes
veröffentlicht: "Wir leben lichte Tore zu bereiten", im Philipp Otto Röhm-Verlag
1949.

Es können in diesem Rahmen die biographischen Daten nur angerissen werden und
und es kann im Hinblick auf Max Reuschles geistig-seelische Entwicklung nur
darauf hingewiesen werden, dass sein beherrschendes Lebensthema die Preisung des
"Lichtes" war, das er in der Sonne erlebte, in klassischen Tempelruinen, in
gothischen Domen und in der Seele mystisch Erleuchteter. Das war die
Voraussetzung, dass endlich der "Herr des Lichtes" sich ihm offenbaren konnte am
vorläufigen Ende eines Entwicklungsweges, der über viele Stufen einer geradezu
"heidnischen" Rauschhaftigkeit und Rauschbedürftigkeit geführt hatte. Noch 1942
provozierte seine Frau eine Ehekrise, indem sie bekannte, dass Christus Gottes
Sohn sei. Der Leidenstod eines Schwächlings passte nicht zu Max Reuschles
heroischen Idealen. Erst später, nachdem er erkennen musste, dass ein anderer
verehrter "Heros" - nämlich Hitler - zum Werkzeug des Bösen geworden war,
korrigiert er sein Vorurteil: "Wenn der Teufel Mensch wird, dann ist es auch
möglich, dass in Christus Gott gekommen ist."

Max Reuschle wurde durch eigene Schauungen zu Christus geführt. Erst allmählich
allerdings wandelt sich ihm der Lichtgott Apollo zu Christus, dem "Herrn des
Lichtes". Am Donnerstag vor Pfingsten 1943 bricht die neue Welt in seiner Seele
auf: Er erlebt den inneren Seelenraum mit Bildhaftigkeit erfüllt und sich selbst
als Handelnden in dieser Bilderwelt. Er beschreibt diese erste Schauung, den
"Gang durch die Höhle", als den antiken Einweihungsweg durch die Unterwelt:
".... plötzlich wird es dunkel, ja völlig Nacht. Ich spüre ein schwarzes
Gewässer, einen schwarz hinströmenden Fluss. Ich weiss, das ist die Unterwelt,
der Hades - der Styx. Ich sehe auch einen schwarzen Nachen und eine schwarze
Fergengestalt... Plötzlich weiss ich, dass ich über dem Strom bin, wie auf einer
Insel... Vor mir thront riesenhaft eine furchterregende Gestalt, ganz in
stumpfer, gelber Farbe, mit zwei Szeptern und einem Antlitz, das unheimlich ist
- ein Mittelding zwischen Menschengesicht und Widderkopf. Ich weiss, das ist der
Totenrichter. Ich gehe in die Knie... Es wird scheinbar nichts gesprochen,
dennoch muss etwas vor sich gehen. Rechts von dem Thronenden sehe ich die
Heerscharen der Gestorbenen, darunter auch das Antlitz meines Vaters und nahe
dabei das Antlitz der Mutter, beide in mittlerem Alter... Ich kann mich nicht
dorthin wenden. Ein Engel erscheint links von dem Totenrichter - ganz in mattem
Grausilber, die Flügel halb geöffnet. An der Seite des Engels, der rechts vor
mir schwebt, gehe ich durch den zweiten Teil des langen Ganges, die Helligkeit
vor Augen, in dem schwarzen Gewand, das vielleicht von einem weissen Streifen
umsäumt ist. Plötzlich fällt das graue Gewand von dem Engel ab. Er ist ganz
weiss. Die Flügel sind lichtgrün mit rosa Tönen. Auch von mir fällt das schwarze
Gewand, ich bin weiss bekleidet. Das Gewand hat antiken Charakter. Ich trete
hinaus ins Freie... ".

Max Reuschles Imaginationen erfüllen sich allmählich mit einer christlichen
Bilderwelt: Er schaut einen sakralen Rundbau, wie aus Licht gefügt: "Über der
Mitte der Kuppel schwebt ruhig die Taube... Plötzlich kommt von links her aus
der Tiefe eine schwarze Lanze, die gegen die Taube gerichtet ist. Schaft und
Spitze der Lanze sind völlig schwarz. Die Lanze trifft die Taube unter ihrem
rechten Flügel, dringt in sie ein, fällt aber sofort wieder zurück und zwar
offenbar auf den Angreifer. Die Taube jedoch bleibt wie unberührt... Aus der
deutlich sichtbaren schmalen Wunde fallen Tropfen herab, etwas wie flüssiges
Licht: Das Lichtblut der Taube, das nun von oben her hindurchdringt durch die
Kuppel des Domes... Unter der Mitte der Kuppel steht auf einem hohen Stufenbau
ein Altar, auf ihm steht eine schmale, mondsichelartige Schale. In diese Schale
tropft das Lichtblut der Taube hinein und füllt sie... Dann erscheint aus der
Höhe die völlig weisse Gestalt des Christus, schwebt langsam herab und tritt
neben den Altar. Er nimmt die Schale und reicht sie, ein wenig sich
herabneigend, den auf den Stufen des Altars niederknienden Menschen... ".

Die weitere Entwicklung dieser Erlebniswelt gestaltete sich so, dass es aus den
Bildern oder auch nach einem Bilde zu tönen begann. Max Reuschle hörte Worte, in
denen der Herr des Lichtes sich selbst auszusprechen schien. Diese Texte sind
von unerhörter Schönheit, und sie sollten nicht der Vergessenheit anheimfallen.
Einige wenige sind 1950 in der Zeitschrift "Christengemeinschaft" erschienen,
weitere in dem Kapitel über Max Reuschle in des Verfassers Buch "Ich bin bei
euch - Christuserfahrung heute" - Verlag Die Pforte 1994. Andere werden nun hier
erstmalig veröffentlicht.
gedicht naar boven verplaatst

Max Reuschle las diese ihm geschenkten Worte mit leiser Stimme vor, sehr
langsam, ohne Affekt, meditativ lauschend. So hatte er sie wohl auch gehört. Um
ihn und um das ganze Haus war eine Paradisesatmosphäre des Friedens - es war
Frühsommer und die Rosen blühten und die Blütenblätter fast aller Blüten
bildeten kleine Doppelwirbel. Man findet solche Bildungen manchmal, aber sicher
nicht so regelmässig wie hier.
So hat er den Christus auch erlebt als den Herren einer neuen Naturwelt:

"Und plötzlich fühle ich, dass eine Helle um mich ist, eine ausstrahlende
Helle,
und ich sehe, dass in dieser Helle unsagbar mild und herrlich ist aller
Helle
Herr, der Christus... Und so sitze ich am Wege und spüre den mild Strahlenden
und sinke hinein in seine Nähe und fühle, wie er hineingeht aus der Nähe in mein
Innen, und ich meine, nun müsste er aus mir strahlen, so wie er mich umstrahlt.
Denn überall spüre ich ihn, ausgebreitet über die ganze Flur und eingeströmt in
alle Dinge, dass er aus allem heraus west und ist, und dass er umwandelt alles,
was er berührt und durchdringt, denn er kommt ja aus der Höhe und aus dem
nährenden Lichte und er kommt aus dem Vater, mit dem er eins ist und der aller
Dinge Kraft ist und aller Schöpfung Urbeginn..."


Wolfgang Garvelmann





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